Topp, angenommen, Verehrtester.
Ich möchte nur in den Bedingungen festgehalten haben, daß nicht exakt am Gründonnerstag oder den Osterfeiertagen spaziert werden muß. Daß die Gazetten noch Schnappatmung haben bis dahin, glaube ich weniger, die "Presstituierten" werden sich arrangieren. Die nennenswerte Ausweitung der sicheren Staaten wäre auch noch ein Kriterium, zumal Sachsen ja momentan die Anlaufstelle für Tunesier ist. Ansonsten bin ich voll einverstanden! Keine Sorgen, Wettschulden lasse ich mir im Fall der Fälle nicht nachsagen! Übrigens, der Vorteil vom Krabbelwasser ist auch, daß die Unversehrtheit des Korkens praktisch essentiell ist ;-)
Ansonsten, m.E. gibt es noch "Chemnitz wehrt sich" und auch Demos, die ursprünglich gegen die Kriegsgefahr im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt im Spätsommer letzten Jahres ins Leben gerufen worden waren. Die werden eben jetzt gebündelt. Und manch böse Zunge sagte schon, daß es gut ist, wenn überall zugleich derartige Demos stattfinden, dann wissen die erlebnisorientierten schwarzvermummten Jüngelchen nicht mehr, wo sie hinfahren sollen. Leid tun kann einem nur die Polizei... Eine ERZgida ist eine gute Idee, im Gebirge wartet man sicher erstmal, wie sich die Sache entwickelt, und wenn Sie mir dann mein Kribbelwasser übergeben, dann können wir damit gleich auf den Start der ERZgida anstoßen.
Mit einem allerhöchstvergnügten Prosit
Britta
Achtung, Sie lesen gerade verdächtige Ware. Was hier steht, ist garantiert zugespitzt, zeigt bestenfalls einen Ausschnitt vom Ganzen, und die Meinung des Autors schimmert mehr als nur durch. Es geht nicht anders. Klingt nach Ironie? Ist aber die Wahrheit: Wir Journalisten brauchen kritische Leser, sehr dringend sogar.
Es sind ungemütliche Zeiten angebrochen für uns Medienmenschen in diesen Wintertagen. Gefühlt seit Heinrich Heine waren wir die Hohepriester der Wahrheit, und jetzt das: »Lügenpresse« ruft es aus Pegida-Demonstrationen (und dass dieses Wort den metallenen Nachhall der Nazi-Zeit hat, sei an dieser Stelle geschenkt). Im Internet wird die Nähe von Edelfedern und Edel-Entscheidern aus Politik und Wirtschaft auseinandergenommen, und selbst der sonore Außenminister Steinmeier kritisiert einen erstaunlichen Gleichklang der Medien.
Beispiele? Die meisten von uns Journalisten sind gegen Putin, gegen Pegida, gegen Atomkraft. Das müsste eigentlich misstrauisch machen, denn die Dinge sind im Leben äußerst selten so eindeutig. Viele Bürger sehen das. Wir Journalisten aber, wir Berufs-Misstrauischen, waren blind.
Es wäre Zeit für ein journalistisches Bußgebet: Ja, wir schreiben zu oft in Schablonen. Wir bedienen lieber die Wohlfühl-Phrasen unserer Klientel, anstatt quer zu denken. Wir urteilen lieber von der geraden Schreibtischkante aus, anstatt uns den Widersprüchen des Lebens zu stellen. Jesus war übrigens kein schlechter Lehrer für Journalisten: Hingehen zu den Menschen, fragen, zuhören – dann erst scharf urteilen. Und bei all dem barmherzig bleiben. Wir Journalisten müssen das lernen, Tag für Tag. Wäre übrigens schön, wenn unsere lauten Kritiker das genauso täten.
Der "Verehrteste" ist zu spät dran!
http://www.alexander-krauss.com/inhalte/1/aktuelles/71248/pressemitteilu...
Liebe Britta, um was geht es uns denn? Um die Schrift und wie wir gemeinsam mit ihr leben, bei allen Unterschieden, den einen Herrn Jesus als Christus bekennend?
Oder um das Politchaos unserer Tage, um Demos dieser oder jener Coleur und die Frage, wo das alles enden wird?
Gert Flessing
Lieber Herr Flessing,
natürlich wird es in unserem Ressumee um die Schrift gehen. Aber es ist eben auch ein "Diesseitsmanagement" vonnöten. M.E. ist es eben wirklich so, daß die größte Gefahr für das christliche Abendland (ich weiß, viele mögen das nicht) in der christlichen Kirche selbst und in dem abendländischen Atheismus liegt. Und es gibt eben zu denken, wenn z.B. Jungs aus evangelischen Elternhaus in den Dschihad ziehen - kurz, es wirft die Frage auf: was können wir tun, daß unser evangelischer Glauben sichere geistliche Heimat bleibt? Sicher trägt ein innerkirchliches Dauergezänk nicht dazu bei, ebensowenig wie erstarrte, z.T. weltfremde Strukturen oder eine zu beliebige Kirche. Nur wenn wir es schaffen, mehr Zuversicht im Glauben auch nach außen zu verbreiten, werden keine anderen Heilversprecher in diese Bresche eindringen können. Ja, und man sollte überlegen, ob das, was vor Augen ist, wirklich das ist, was wir sehen sollten. Und natürlich positioniert sich jeder irgendwo! Natürlich ist man auch als Christ gespannt und z.T. besorgt, wo das alles enden soll. Aber wir haben zu Recht Zuversicht im Blick auf unser wirkliches Ende!
Die kleine Wette mit dem Aufrechten soll nur dazu dienen, die stetigen Differenzen würdig zu ertränken :-), so oder so!
Einen gesegneten Sonntag noch
Britta
By the way:
Ich sag´s jetzt nur ungern, Verehrteste, aber meine erste Wette, abgeschlossen am vergangenen Donnerstag mit meinem getreuen Ehegesponst und den kommenden Montag betreffend habe ich soeben bereits gewonnen. Das lässt auf mehr hoffen.
Und wenn jemand nachmittägliche Erbauung benötigt, so lohnen sich die Kommentierungen auf der Gesichtsbuch-Seite meines neuen gemeinnützigen Lieblingsvereins, jawoll!
Nun denn, die Hoffnung war Ihnen doch immer ein besonders lieber alter Ego, Verehrtester. Und die gönne ich Ihnen selbstverständlich noch eine ganze Weile, Vorfreude ist ja schließlich die schönste Freude. Aber bitte nicht dabei vergessen, meine Flaschen regelmäßig zu drehen! ;-)
Sonntäglich-sonnige Grüße
Britta
Ca. 500 waren doch heute schon ein schöner Einstieg. Mal sehen wieviel es bis Ostern sind?
https://mopo24.de/nachrichten/liveticker-zu-den-demos-in-chemnitz-3891
Nun ja, nun ja, leider stehe ich derzeit ziemlich neben mir. Z. B., lieber Aufrechter, war meine letzte Anmerkung ziemlich daneben. Tut mir leid. Dennoch möchte ich eines anmerken:
Vor ca. 3 Jahren gab es in der Landeskirche einige Unruhe. Es fiel sogar gelegentlich des Wort "Kirchenspaltung" (nicht von mir). Darauf reagierte die Synode mit einem "Gesprächsprozeß", in dem grundlegende theologische Fragen diskutiert und eventuell geklärt werden sollten. Nun kann ich von hier aus nicht erkennen, dass der wirklich ernsthaft geführt worden ist. geklärt wurde gar nichts, aber ich rechne damit, dass demnächst Kirchenleitung und SBI sich gegenseitig und mehr noch sich selber auf die Schultern klopfen werden + aller Welt verkünden, welch großartige und fruchtbare und wichtige Sache, dieser Gesprächsprozeß doch gewesen ist + wie der die Gemeinschaft in unserer Kirche gestärkt hat.
Mit anderen Worten: Es sieht so aus, als sei diese unsere Kirche nicht mehr in der Lage, Theologie zu treiben. Doch solch eine Kirche ist praktisch tot. Deshalb hier der Versuch, diesem Tod wenigstens etwas entgegenzusetzen. Wenn wir hier Bilanz ziehen, dann ist das - gemessen an dem, was nötig wäre - ein Witz. Damit können wir uns nur lächerlich machen. Aber wenn wir nichts tun, wer denn dann? Ich meine, dies meiner Kirche schuldig zu sein. Und wenn ich als letzter lutherischer Laie einsam in dieser theologischen Wüste verhungere, nun ja, dann ist es eben so. Aber bis es so weit ist, werde ich nach Wasser suchen. Wer weiß, vielleicht tut Gott irgendwann ein Wunder.
Noch eines: Wenn ich Position beziehe und meine Meinung sage, mache ich mich angreifbar. Ich werde dann belächelt, beschimpft, getreten + was auch immer. Doch das gehört mit dazu. Das war in den 2000 Jahren Kirchengeschichte immer so. Wenn ich dann jedes Mal auf Mimose mache, wird es nie ein Gespräch geben. Und umgekehrt macht ein Gespräch nur Sinn, wenn ich meine ehrliche Meinung sage. Und wenn B ständig beleidigt ist, nur weil ich den Finger in die Wunde bzw. den Graben lege, nun ja, dann sind Sie das eben. Tatsachen sind Tatsachen bzw. Meinungsfreiheit ist Meinungsfreiheit, auch wenn immerzu jemand sich auf den Schlips getreten fühlt. Und in einem ehrlichen Gespräch muß auch die Frage erlaubt sein, was christlicher Glaube überhaupt ist bzw. ob diese oder jene Position überhaupt noch etwas mit dem christlichen Glauben zu tun hat.
Kurz: Der Aufruf, Bilanz zu ziehen, wird keine großartigen Ergebnisse bewirken. Aber er richtet sich an Leute, die bereit sind, FÜR unsere Kirche etwas zu riskieren: nämlich Gesicht zu zeigen, Position zu beziehen - um eine Diagnose zu ermöglichen. Eine Therapie haben wir nicht + die gibt es vermutlich auch gar nicht. Aber wenn hier unterschiedliche Leute ihre unterschiedlichen Meinungen nebeneinander stellen, kann das vielleicht eine Ahnung ermöglichen, wie es um "die theologische Gesundheit" unserer Landeskirche bestellt ist.
A.Rau
Lieber Herr Rau,
das, was vor drei Jahren angestoßen wurde, kam nicht recht zum Laufen. Mir ist das ziemlich bald im Kreise der Kollegen aufgefallen. Mir kam damals zunächst der Verdacht, dass der Grund für die Zurückhaltung darin zu suchen ist, das der Aufhänger, nämlich die Schwulendebatte, als ausgesprochen unglücklich angesehen wurde. Dies wurde einmal thematisiert und sehr schnell, und, wie auch ich meine, zurecht, abgebügelt.
Dann überlegte ich, ob ein Grund für die geringe Gesprächsbereitschaft in der, immer wieder von vielen Vertretern der Pfarrerschaft, postulierten Überlastung zu finden sein könnte.
Theologisch zu arbeiten bindet geistige Ressourcen und damit Kraft. Um eine Meinung zu haben, muss man sich erst einmal fragen, wohin man sich denn gern orientieren möchte.
Man kann natürlich auch einfach eine fertige Meinung nachsprechen. Was ist denn gerade aktuell?
In der Gemeinde selbst liegen die Prioritäten noch auf einer ganz anderen Ebene. Die Laien, die ich kenne sind von gar keiner Theologie beleckt, weder von einer existentialistischen, noch von einer negativen. Sie wollen eine saubere, ordentliche Kirche, eine gut klingende Orgel und einen Gottesdienst, der ihnen "was gibt", was das auch immer sein mag. In den Kreisen begegnen mir immer wieder Menschen, die durchaus ihre Bibel kennen, aber mit dem, was sie kennen, nicht so viel anfangen können. Mag sein, das es in den Freikirchen anders ist.
Es gibt vermutlich verschiedene Gründe dafür, warum der "Gesprächsprozess" versandet ist. Ich hatte das Gefühl, das er eigentlich nur hier, teilweise jedenfalls, ernsthaft geführt wurde und, neben manchem, was abschweifend war, Positionen, die nachvollziehbar waren, dargestellt hat.
Wesentlich fand ich die Hinweise von Hieronymus u.a. "Kirchenvätern", dass es die Probleme nicht erst seit dem Jahr 2000 n. Chr. gibt, sondern sie in Grundzügen schon eine null früher vorhanden waren.
Mir gibt das den Gedanken ein, das wir eigentlich sehr gelassen sein dürfen. Auch im Blick auf die Landeskirche. Wichtig wäre es, das wir es fertig bringen, einander wirklich so anzunehmen, wie wir von Christus angenommen worden sind. Ohne zu erwarten, das der andere irgend eine Vorleistung bringen muss, wissend, das wir angenommen sind, obwohl wir Sünder sind und demütig aus der Vergebung als neue Menschen leben können. Miteinander und nebeneinander, ohne den anderen zu verurteilen, weil er, meiner Meinung nach, nicht die Glaubenskraft, wie ich habe.
Gotteslob muss nicht monoton sein, sondern darf sicherlich polyphon dargebracht werden.
Gert Flessing
Sehr verehrter Herr Rau,
Ihr Ko-Tau mir gegenüber lässt mich doch etwas bedröppelt dastehen. Schließlich war mein Anwurf ja auch nicht gerade feinfühlig. Tut mir ebenso leid! Wir beide sind eben alte Grantler und nicht weise Alten, wie der verehrte Paul es auszudrücken pflegte.
Erinnern Sie sich, dass Sie vor längerer Zeit mal eine Theorie Ihrer Buchstabenkategorisierung mit unterschiedlichen Hirnstrukturen zu begründen suchten. Ich denke, da ist was dran. Auch wenn ich denke, es gibt da mehr Abstufungen und Schattierungen, als ein A oder B, so sind auch mir doch völlig divergierende Herangehensweisen an das Nachdenken über die Dinge des Lebens und Glaubens und Sterbens aufgefallen. Die verbunden sind mit einem gewissen Unverständnis über die jeweilige andere Art der Erkenntnisfindung. Daher verstehen wir uns auch so schlecht und daher kommt auch die unterschiedliche Füllung von Begriffen und Sprache. Und das bezieht sich eben nicht nur auf religiöse oder philosophische Fragen, sondern auch viele Dinge des Alltages und der Tagespolitik.
Suchen wir nach Gemeinsamkeiten, so kann ich Sie versichern, auch ich bin nach dem Aufheulen vor zwei Jahren tief enttäuscht über den "Gesprächsprozess". Stimmt, auch damals schon stand der Untergang des christlichen Abendlandes auf der Tagesordnung, wenn auch aus anderen Gründen als jetzt. Ich bin enttäuscht über die geringe Resonanz, die Oberflächlichkeit, das mangelhafte Durchstehvermögen. Ich bin enttäuscht wider besseren Wissens und trotz meiner Lebenserfahrung. Das Verhalten der Landeskirche ist schlüssig, wenn auch nicht befriedigend, insbesondere für Sie nicht. Aber eine Gemeinschaft wie die SBI, die sich ja genau dieses Anliegen auf die Fahne geschrieben hatte und das als ihren geistigen Inhalt definiert hatte, die hat eigentlich vollkommen versagt. Da habe ich jetzt schon den Gesichtsausdruck meiner hiesigen Pfarrherrenschaft vor Augen, wenn ich jetzt mal mit einer Nachfrage zum aktuellen Stand der Dinge komme, ich sage Ihnen! Genervt ist gar kein Ausdruck. Ich sehe richtig das Schriftband hinter der Stirn laufen: "Kann der den Sch... nicht mal ruhen lassen?"
Ich erkläre mir das so: Es ging im Grunde überhaupt nicht wirklich und ehrlich um das unterschiedliche Verständnis der Heiligen Schrift, es ging allein um die leidige Homofrage.
Was mich tief verwundert ist, dass gerade viele, die eigenem Bekenntnis nach immer so vehement wider den Stachel des Zeitgeistigen löcken, diesem in Bezug auf diese Sprunghaftigkeit, diesem Huldigen von Superlativen und Hypes, diesem Kurzzeitwahn in der allgemeinen Erregung, diesem Eventcharakter von fast allen Ereignissen und Geschehnissen genau so verfallen sind.
Sie, Verehrtester, bilden da eine sehr herausstechende Ausnahme. Sie haben meinen tiefen Respekt für Ihre Beharrlichkeit und Ihre Penetranz, bei allem Müll, um den es hier häufig geht, immer wieder mal auf den Punkt zurück zu kommen. Ist natürlich auch Neid dabei, weswegen ich Sie einfach aufs Korn nehmen muss. Und was ich tatsächlich nicht akzeptiere ist, es gäbe in theologischen Fragen derzeit nicht äußerst interessante Entwicklungen und Bewegungen. Das Gegenteil ist der Fall. Es fehlt aber an Zeit, sich ernsthaft damit zu befassen.
Ihr Beitrag klingt etwas deprimiert und traurig. Das tut mir nun wirklich leid und das war so meinerseits nicht beabsichtigt. Trotzdem glaube ich, stehen Sie und Paul in dieser Angelegenheit etwas auf verlorenem Posten. Nehmen Sie´s mir daher nicht weiter krumm, dass ich da nicht mehr mittun möchte. Es ist schade um die kostbare Zeit. Wir beide haben nicht mehr gar so viel davon, jawoll!
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