Was sich in Chemnitz in den letzten Wochen abgespielt hat, ist eine große Tragödie. Zuerst und vor allem ist da Entsetzen und Trauer über den furchtbaren Messermord an Daniel H. Und dann über die Eskalation des Hasses mit den vielen Verletzten und Verwerfungen. Es bleiben zurück: ein Toter, eine verwundete Stadt, das Bild einer zerrissenen Gesellschaft.
Wie können Christen, wie kann die Kirche dem begegnen? Indem sie um die Opfer und mit den Opfern weint und einen Raum gibt für die Suche nach echten Lösungen. Wenn Gewalt geschieht, kann die Gegengewalt gewählt werden – oder die (Feindes-)Liebe. Das ist die herausfordende Botschaft Jesu. Er selbst bereitete sein Herz für diese schwierige, alle umfassende Liebe, indem er zunächst über die Gewalt in Jerusalem weinte. Er bewahrte sich damit vor dem würgenden Zugriff des Hasses, der oft so verführerisch naheliegt und doch nur zur Selbstzerstörung führt.
Die Christen könnten in dieser Spur gehen und das tun, was nötig ist: Trauern – und weiter lieben, die Herzen offen halten, auch und gerade für diejenigen, die es einem schwer machen. Sie sollten den allerorten angebotenen Verwerfungen widerstehen und einen Raum bieten für die Angst, Verunsicherung und blinde Wut vieler Menschen ebenso wie für die Angst, Verzweiflung und Ohnmacht der zu Sündenböcken Gemachten.
Denn nicht das Zerreißen der Gesellschaft ist die Lösung, wie manche in diesen Tagen verheißen. Sondern die liebende Verwandlung der Feindschaft, damit alle ein Teil des Ganzen bleiben können. Die Christen können diese Kraft zur Versöhnung aufrechterhalten, indem sie an Jesu Liebesbotschaft festhalten und daran glauben: die Liebe ist die stärkere Kraft.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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