Kirchentag wieder »in echt«
Unterwegs zum Kirchentag: Am Sonntag wird vielerorts zur Teilnahme am Evangelischen Kirchentag in Nürnberg (7. bis 11. Juni) eingeladen. Auch sächsische Christen sind mit dabei. Für sie gibt es sogar einen Sonderzug nach Nürnberg.
Nachdem der letzte Kirchentag – 2021 in Frankfurt/Main – coronabedingt weitgehend nur via Internet stattfinden konnte, freuen sich viele evangelische Christen in diesem Jahr wieder auf einen Kirchentag »in echt«: Vom 7. bis 11. Juni wollen zehntausende Gläubige unter dem Motto »Jetzt ist die Zeit!« ihren Glauben in Nürnberg feiern, Gemeinschaft erleben, Gottesdienste halten, politische und gesellschaftliche Debatten führen, die Bibel bedenken und Konzerten lauschen. Etwa 2000 Veranstaltungen sind geplant – viele zu brisanten Themen der Gegenwart: Krieg, Klimakrise, Familie, Kirche. Unter der Federführung von Kirchentagspräsident Thomas de Maizière soll in Nürnberg ein Zeichen lebendigen Christseins ausgehen. Von den Podien, Streitgesprächen und Vorträgen teils prominenter Referentinnen und Referenten werden wegweisende Impulse für Gesellschaft und Kirche erwartet.
Auch der Vorsitzende des Landesausschusses Kongress und Kirchentag der sächsischen Landeskirche, Ingolf Huhn, freut sich auf »fünf Tage voller Trubel, voller Menschen, vielem Singen, gemeinsamen Zuhören, Diskutieren, Beten, Feiern und dem Erlebnis einer ganz, ganz großen Gemeinde«. Gemeinde heiße immer: »Wir schauen gemeinsam unter Gottes Wort, wie die Welt, in der wir leben, besser und gerechter werden kann und wie wir selbst das immer ein bisschen besser machen können«, so Huhn. Damit die sächsischen Christen noch leichter zum Kirchentag in Nürnberg gelangen, wird es in diesem Jahr einen Sonderzug geben, gechartert von den Kirchenzeitungen DER SONNTAG und Glaube + Heimat. Insgesamt stehen 420 Sitzplätze zur Verfügung. Startpunkt ist am 7. Juni am Leipziger Hauptbahnhof. Dank der Unterstützung der sächsischen und mitteldeutschen Landeskirchen, der Landesausschüsse des Kirchentags, der mitteldeutschen Kirchenkreise, die an der Strecke liegen, des Thüringer Umweltministeriums und Sponsoren, kann ein attraktiver Preis von 23 Euro für die Hin- und Rückfahrt angeboten werden. Das ist zugleich eine umweltbewusste Alternative zur Anreise mit dem Auto oder Bus. Unterwegs soll es ein Bord-Programm mit Andacht, Gebet, Bibelarbeit, Bläsermusik und viel Gesang geben.
Ein Thema bei diesem Kirchentag wird die Suche nach Frieden sein. Das Dilemma der Friedenssuche in Bezug auf den Krieg in der Ukraine beschrieb die Generalsekretärin des Kirchentags, Kristin Jahn, bei einem Vortrag Ende Januar in Wuppertal. Es sei für die Kirche nicht ausreichend, sich im Ukraine-Konflikt hinter dem Tötungsverbot im Fünften Gebot zu verstecken, erklärte sie. Es gelte Grenzen zu setzen, Grenzen zu sichern und nicht zuzusehen, wie ein Regent im Namen seines totalitären Weltbildes ein anderes Land zerstöre. »Aber dann gilt auch, alles dafür zu tun, damit ein Gespräch über Schritte hin zum Frieden, zum Beieinander des Differenten, wieder möglich wird«, so Jahn. Es brauche beides: »Die klare Kante und die Bereitschaft zum Dialog.« Dieser Dialog könne nur ohne Feindbilder und mit einer klaren Trennung zwischen Tat und Person geführt werden, betonte sie. »Alles andere hieße, mit in den Kriegsgraben zu springen und genauso zu agieren wie Putin.«
An diesem Sonntag wird sich vielerorts in besonderen Gottesdiensten auf diesen Kirchentag eingestimmt. Die Kirchgemeinde Riesa wird diesen Gottesdienst gemeinsam mit den Landesausschüssen Kongress und Kirchentag der sächsischen und der mitteldeutschen Landeskirche feiern. Dieser Gottesdienst in der Klosterkirche in Riesa wird von MDR Kultur übertragen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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