Diakonie-Chef Bauer leitet für zwei Jahre MDR-Rundfunkrat
Turnusgemäß wechselt der Vorsitz im MDR-Rundfunkrat alle zwei Jahre. Nun sitzt dem Gremium mit Dietrich Bauer ein Theologe vor. Er will Verlässlichkeit in Zeiten von Digitalisierung und Veränderung.
Sachsens Diakonie-Chef Dietrich Bauer ist neuer Vorsitzender des Rundfunkrates des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Der 62-jährige evangelische Theologe erhielt am Montag bei der Wahl in Leipzig eine deutliche Mehrheit. Er soll das Gremium in den nächsten zwei Jahren leiten.
Oberkirchenrat Bauer erhielt 37 von 46 abgegebenen Stimmen, wie ein Sprecher des MDR-Rundfunkrates in Leipzig mitteilte. Zudem gab es sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Zuvor hatte Gabriele Schade aus Thüringen den Rundfunkrat mit insgesamt 50 Frauen und Männern geleitet.
Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre unter den Vertreterinnen und Vertretern der drei Bundesländer des MDR-Sendegebietes - Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Stellvertreter sind Horst Saage vom Bauernverband Sachsen-Anhalt und die bisherige Vorsitzende Schade von den Natur-, Umwelt- und Klimaschutzverbänden in Thüringen.
Nach seiner Wahl betonte Bauer: „Gerade in diesen Zeiten zeigt sich die große Verantwortung des MDR als Orientierungshilfe und verlässlicher Anker für die Menschen.“ Der MDR erfülle „zuverlässig seinen gesetzlichen Auftrag in Information, Kultur, Unterhaltung, Bildung sowie Beratung“.
Der Rundfunkrat sei als Aufsichtsorgan ein gesellschaftliches Gegenüber und ein aufmerksamer Partner für die Intendantin und den Verwaltungsrat. Laut Bauer komme es darauf an, „den MDR als gemeinsamen und starken Medienanbieter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit seiner Unabhängigkeit, regionalen Bindung und überregionalen Strahlkraft auch im digitalen Zeitalter weiter zu entwickeln“.
MDR-Intendantin Karola Wille bezeichnete den Rundfunkrat als „wichtigen Begleiter“. „Die vielfältigen Sichtweisen und Perspektiven der Rundfunkratsmitglieder als Vertreterinnen und Vertreter der Allgemeinheit stärken die Gemeinwohlorientierung und Verankerung des MDR bei den Menschen in unserer Region“, erklärte Wille.
Als öffentlich-rechtlicher Rundfunk habe der MDR mehr denn je eine Verantwortung für die Gewährleistung von Meinungsvielfalt, für Orientierungshilfe und für gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Wille. Der „Kompass für die Ausrichtung der Angebote bis 2025“ sei der Entwicklungsplan „MDR für alle“, hieß es.
Dem Rundfunkrat gehören Frauen und Männer von gesellschaftlich relevanten Gruppen in den drei mitteldeutschen Ländern an. Das Gremium überwacht die Einhaltung des im Staatsvertrag festgelegten Programmauftrages, wählt die Intendantin oder den Intendanten und berät in Programmangelegenheiten. Die Amtszeit des Rats beträgt jeweils sechs Jahre.
Der 1960 in Leipzig geborene Bauer war bei der Wahl am Montag der einzige Kandidat für die Position des Vorsitzenden. Er ist seit 2018 Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen und war zuvor schon einmal im MDR-Rundfunkrat aktiv - entsandt von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Von 2012 bis 2019 war er zudem Vorsitzender des Evangelischen Presseverbandes Ost.
Im sächsischen Landeskirchenamt war Bauer von 2009 bis 2018 Dezernent für Gemeindeaufbau, Seelsorge und Medien. Außerdem war er 2015 einer der vier Kandidaten für das Bischofsamt.
Nach seiner Schulzeit hatte Bauer als Betriebs- und Regelungstechniker in Böhlen im Landkreis Leipzig gearbeitet. Ab 1979 studierte er Theologie in Leipzig. Nach seiner Ordination 1988 trat er eine Pfarrstelle in der Kirchgemeinde Hochkirch im Landkreis Bautzen an.
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