
In der früheren Zwangsarbeitsanstalt in der Leipziger Riebeckstraße eröffnet am Donnerstag ein neuer Lern- und Gedenkort. Er mache die dunkle Geschichte des Ortes öffentlich sichtbar und bekannt, wie das sächsische Kulturministerium am Montag in Dresden mitteilte. Die neue Ausstellung erzähle die mehr als 100-jährige Gewaltgeschichte verschiedener Institutionen, die in der Riebeckstraße 63 ansässig waren.
Die 1892 erbaute städtische Zwangsarbeitsanstalt und deren Nachfolgeeinrichtungen dienten den Angaben zufolge der Ausgrenzung bis hin zur Verfolgung und Vernichtung von Menschen. Der Verein Riebeckstraße 63 hatte sich für einen Gedenkort engagiert. Die neue Ausstellung „Ausgrenzung, Arbeitszwang & Abweichung“ ist im ehemaligen Pförtnerhaus zu sehen.
Die städtische Arbeitsanstalt stand den Angaben zufolge für eine repressive kommunale Fürsorgepolitik, die Armut, Arbeitslosigkeit und psychischen Erkrankungen mit Ausgrenzung, Disziplinierung und Arbeitszwang begegnete. In der Weimarer Republik war dort ein Obdachlosenasyl untergebracht.
Während der NS-Zeit wurden zahlreiche der Insassen als „Asoziale“ verfolgt. Das Gelände in der Riebeckstraße 63 war Durchgangslager und Polizeigefängnis. Schließlich befanden sich in der DDR auf dem Areal eine geschlossene Station für Geschlechtskrankheiten, ein Sozialheim und Wohneinheiten einer Langzeitpsychiatrie.
Sachsens Kulturministerium hat den Aufbau des Lern- und Gedenkortes mit 100.000 Euro aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR unterstützt.
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