Friedhöfe als lebendiges Kulturerbe
Eine Ausstellung im Zentrum für Baukultur in DresdenMit der Sonderausstellung im Zentrum für Baukultur im Kulturpalast (Schloßstraße 2) vom 7. Februar bis 13. März 2025 unter dem Titel »Friedhof – Lebendiges Kulturerbe« soll die Sicht auf den Friedhof als reiner Bestattungsplatz geweitet werden. Das teilt die Evangelische Landeskirche Sachsens (EVLKS) am Freitag mit. So sind Friedhöfe in ihrer kulturhistorischen Bedeutung Bewahrer der Geschichte, bieten zudem Raum für Begegnung und leisten einen wertvollen ökologischen Beitrag.
Die Ausstellung wird von der EVLKS in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Dresdner Stadtteilfriedhöfe und weiteren Akteuren präsentiert. Sie knüpft an die Präsentation der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Sächsischen Landeskirche auf der »denkmal 2024« in Leipzig an.
Die Organisatoren laden am 6. Februar um 18:30 Uhr in das Zentrum für Baukultur zu einer Vernissage ein, die auf die Anliegen und Inhalte der Ausstellung eingeht und Möglichkeit für Gespräche bietet.
Friedhöfe als Orte der Erinnerung, Kultur und Natur
Kirchliche Friedhöfe sind fester Bestandteil der Stadt- und Ortsgeschichte. Viele von ihnen bestehen seit Jahrhunderten und bewahren historische Grabmalkunst, Architektur und Glaubenszeugnisse. Gleichzeitig sind sie lebendige Orte der Begegnung und Naherholung. Dank ihres alten Baumbestandes und ihrer gärtnerischen Gestaltung sind sie nicht nur bedeutende Kulturdenkmale, sondern auch grüne Oasen mit einem positiven Einfluss auf das Stadtklima. Friedhöfe bieten einen Raum zum Gedenken und zur Begegnung mit anderen Trauernden. Dies alles ist wohnortnah, sprichwörtlich »um die Ecke« möglich.
Die meisten kirchlichen Friedhöfe werden auch heute noch als Bestattungsplatz von Bürgerinnen und Bürgern, ganz unabhängig von deren religiösem oder weltanschaulichen Bekenntnis genutzt. Sie erfüllen so eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Friedhöfe sind lebendige Orte und verändern sich stetig. Ihr klimatischer Beitrag als Sauerstoffproduzenten, CO2-Speicher und Temperaturregulierer ist gerade mit Blick auf gesunde Wohn- und Lebensbedingungen von unschätzbarem gesellschaftlichem Mehrwert – sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum.
Seit März 2020 zählt die deutsche Friedhofs- und Bestattungskultur zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die Ausstellung zeigt, wie sich diese Kultur über Jahrhunderte entwickelt hat und welchen gesellschaftlichen und ökologischen Wert Friedhöfe heute haben.
Spannende Vorträge und vielfältige Einblicke
Neben eindrucksvollen Exponaten und Geschichten unter anderem zu den Dresdner Stadtteilfriedhöfe erwarten Besucherinnen und Besucher inspirierende Vorträge beispielsweise zur Vielfalt der Grabskulpturen aus Stein am 19. Februar um 18:30 Uhr, zum Thema Grabpatenschaft am 5. März um 18:30 Uhr und zur Frage, ob es im Himmel auch Spaghetti gibt, am 11. März um 18:30 Uhr.
Zukunft der Friedhöfe sichern
Der Wandel in der Bestattungskultur sowie der demografische Wandel stellen viele Friedhöfe vor finanzielle Herausforderungen. Kirchliche und kommunale Friedhöfe können sich zunehmend nicht mehr allein aus Gebühren finanzieren. Die Ausstellung möchte daher auch Impulse für eine nachhaltige Zukunft der Friedhöfe geben – als Orte der Erinnerung, Kultur und Natur.
Veranstaltungsort:
ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Das ZfBK setzt sich als gemeinnützige Initiative für Baukultur im Freistaat Sachsen ein. Mit vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen fördert es den Austausch über die Gestaltung unseres Lebensraumes – sei es in der Stadt oder auf dem Land.
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 13:00–18:00 Uhr - Eintritt: frei
Weitere Information unter: www.kirche-dresden.de/evangelische-friedhoefe/ und www.zfbk.de
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