Sächsische Landessynode tagt in Dresden
Die Kirchen müssen wegen sinkender Mitgliederzahlen weiter sparen. Sachsens evangelische Landessynode will dazu am Wochenende nächste Schritte beraten. Zudem drohen der Diakonie wegen fehlender Landesgelder Einschnitte.
Sachsens Diakoniechef Dietrich Bauer hat an Bund und Land appelliert, eine tragfähige soziale Infrastruktur zu stärken. „Soziale Arbeit ist kein Sparposten“, sagte Bauer am Freitag am Rande der Synodentagung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Dresden. Einsparungen hätten Folgekosten, die sehr wahrscheinlich um ein Vielfaches höher wären. Die politisch Verantwortlichen seien in der Pflicht, soziale Gerechtigkeit zu sichern.
Von den geplanten Einschnitten im sächsischen Landeshaushalt seien auch etliche Einrichtungen der Diakonie betroffen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen. Als Beispiele nannte Bauer Angebote der Suchtberatung und der Insolvenzberatung. Auch Projekte zur Demokratiebildung und Integration sowie für Pflege- und Alltagsbegleitung seien bedroht.
Die Träger der diakonischen Angebote versuchten, fehlende Mittel auszugleichen, sagte Bauer. Derzeit gebe es noch keine Einrichtung, die schließen müsse. Dennoch stehe das Thema Insolvenz im Raum, die Träger beschäftigten sich damit. Bauer will am Sonntag auf der Tagung der Landessynode zur Situation der Diakonie Sachsen sprechen.
Die 80 evangelischen Synodalen erwarten bei ihren dreitägigen Beratungen in Dresden auch einen Vortrag zur Finanzprognose der Landeskirche sowie einen Bericht der Kirchenleitung zur künftigen Struktur- und Stellenplanung angesichts knapper werdender finanzieller Ressourcen. Die Frühjahrstagung hatte am Freitag mit der Arbeit der Ausschüsse begonnen.
Am Samstag ist die erste Plenumssitzung vorgesehen. Dort will das Kirchenparlament zur Zukunft der Landeskirche beraten, wie Synodalpräsidentin Bettina Westfeld ankündigte. Außerdem steht ein Kirchengesetz zur Erhebung eines besonderen Kirchgelds auf der Tagesordnung. Am Sonntag wollen die 80 Synodalen einen Gottesdienst in der Dresdner Frauenkirche feiern. Die Predigt hält Landesbischof Tobias Bilz.
Die Synode will sich zudem mit dem Jubiläum „1.700 Jahre Glaubensbekenntnis Nizäa“ beschäftigen. Dazu wird der Ostkirchen-Experte und evangelische Theologe Martin Illert von der Universität Halle-Wittenberg zu einem Vortrag erwartet. Das Konzil von Nizäa im Jahr 325 war das erste ökumenische Konzil der Christenheit. Laut Westfeld soll der „Blick in die Geschichte“ auch ein Impuls für aktuelle Entscheidungen der Synode sein. In einer Zeit der Herausforderungen gelte es, „ganz bewusst das Verbindende zu suchen“, sagte die Präsidentin.
Die Landessynode vertritt rund 575.000 evangelisch-lutherische Gemeindemitglieder in Sachsen. Sie ist das gesetzgebende Organ der Landeskirche und tritt in der Regel zweimal im Jahr zusammen.
Die aktuelle Tagung endet am Sonntag. Sie ist die vorletzte Tagung der 28. Landessynode. 2026 wird ein neues Kirchenparlament gewählt. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Sachsens Landesregierung hat für 2025 und 2026 einen Doppelhaushalt mit einem Volumen von rund 50 Milliarden Euro vorgelegt. Von Kürzungen sind nahezu alle Ressorts betroffen. Im sozialen Bereich sollen beispielsweise Verbraucherschutzprojekte weniger Geld erhalten. Nicht gespart werden soll im Kinder- und Jugendbereich.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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