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»Eine Unbildung, die erschauern lässt«
Landesbischof Jochen Bohl sieht hinter den Pegida-Demonstrationen mangelndes Wissen über die DemokratieMit persönlichen Worten blickt der sächsische Landesbischof Jochen Bohl auf die Pegida-Demonstrationen und die sie begleitenden Debatten. »Die unübersichtliche Situation der letzten Wochen hat mich persönlich sehr belastet«, schreibt er in einem Brief an die Mitarbeiter seiner Landeskirche.
Jochen Bohl spricht damit Risse an, die das Land und auch Kirchgemeinden beim Thema Pegida durchziehen – aber auch »Übergriffe und Gehässigkeiten« gegenüber Zugereisten.
Dass erstmals seit 1989 bis zu 25 000 Menschen in Sachsen demonstrieren, ist für den Landesbischof etwas »höchst Bemerkenswertes«. Aber von einer Islamisierung könne »in Sachsen und Dresden ernsthaft keine Rede sein«, erwidert Bohl. Er nimmt in den auch an ihn gerichteten Briefen und E-Mails andere Sorgen wahr: etwa eine »als arrogant empfundene Distanz der Mächtigen zu den kleinen Leuten« oder das Auseinanderentwickeln von Arm und Reich.
»Als Empfänger der Zuschriften steht man unter dem Eindruck einer politischen Unbildung, die geradezu erschauern lässt«, konstatiert der Landesbischof. »Vielen der Briefschreiber ist völlig unklar, wie das politische System der Bundesrepublik funktioniert und welche Bedeutung der Kompromiss in der Demokratie haben muss.« Ein Alarmzeichen sei dies.
Auf der Suche nach Gründen verweist der Landesbischof auf die seiner Meinung nach fehlende Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Ostdeutschland – und auf die Schwäche von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen hierzulande.
»Die DDR war ein Staat mit starren Institutionen, auf die es keinen bürgerschaftlichen Einfluss gab und insofern ging es nach 1990 darum, sich von ihnen zu befreien«, schreibt Bohl. »Das gelang, aber geblieben sind weithin Leerstellen. Vielen Bürgerinnen und Bürgern fehlt jedes Verständnis für die unentbehrliche Funktion der Institutionen, das Überindividuell-Gemeinschaftsstiftende zu gestalten und zu stärken.«
Auch wenn sich die Pegida-Demonstrationen mittlerweile abgeschwächt haben, sei das Thema nicht vom Tisch, so Bohl. »Die beschriebenen Probleme haben sich nicht erledigt und darum wird nun sehr viel darauf ankommen, mit den Gesprächsfähigen und -willigen zu reden, politische Bildungsarbeit zu betreiben. Das ist nicht zuerst unsere Aufgabe als Kirche, einen Beitrag aber können und sollten wir leisten.« Über die Ausgestaltung des Asylrechts und Einwanderung könne und müsse politisch gestritten werden, meint Jochen Bohl. Doch die Hilfe für Flüchtlinge sei ein Gebot der Nächstenliebe: »Darüber ist mit der Kirche nicht zu reden. Wir sind gebunden – wer in Deutschland um Asyl bittet, darf auf unsere Zuwendung als Christenmenschen hoffen.« (so)
Gut daß Herr Bohl so gut über die DDR Bescheid weiß!
Hier möchte ich ganz entschieden protestieren, wenn Herr Bohl den Stab über den Durchschnittssachsen bricht und von Unbildung spricht. Eine Frechheit von einem , der den größten Teil seines Lebens an den Fleischtöpfen gesessen hat. Was ist denn z. B.: aus "Frieden ohne Waffen" geworden? Wir haben zu DDR-Zeiten klare Kante gezeigt.- Da wird jetzt mit sogenannten christlichen Parteien gekuschelt und die Rüstungsexporte von "unseren" Kirchenfürsten" auf kleiner Flamme kritisiert. Auf die gaucksche Freiheit können wir gerne verzichten. Früher gab es keine Kriegspfarrer und Kriegsbischöfe. Hier kann nur dreimal Pfui zurufen. Verflixt noch mal!
Sechs Millionen arme Menschen, Altersarmut, Kinderarmut, etc, in diesem feinem Land. Meine These:
Jesus hätte Bohl &Co längst zum Tempel hinausgefegt. Das Kirchenvolk hat sie nicht gewählt.
Das neue System ist genauso schmutzig, wie das alte.
Ein Angebot für den Beobachter: Die Rückkehr in den Osten wird möglich - herzliche Einladung in die AVD - schade, dass wir nicht in Dänemark sind - da hieße es AfD...
http://www.publikative.org/2015/03/15/die-autonome-volksrepublik-dresden...
Bachmann über Bischof Bohl:
Bachmann erwähnt den 180-Grad-Schwenk von Landesbischof Jochen Bischof Bohl, der noch vor 6 Monaten bei Dresdener PEGIDA-Demos das Licht ausgemacht hat: Auf einmal rede er von Differenzierung bei den Asylanten und davon, dass man zwischen Kriegsflüchtlingen und Menschen aus Balkanstaaten unterscheiden müsse, deren Asylanträge praktisch ohne Erfolgsaussicht seien. Die Probleme des Balkans könnten nicht gelöst werden, in dem die Balkanbürger alle nach Deutschland kämen, habe Bohl nun gesagt. Lutz Bachmann dazu: „Bravo, Herr Bohl, das hat Pegida schon seit Monaten gesagt.“ Einerseits lobt Bachmann den Schwenk des Bischofs, andererseits kritisiert er, dass dieser wohl nur die Notbremse ziehe angesichts steigender Kirchenaustritte. Bohl habe „seine eigenen Schäfchen für die Islamisierung“ verraten.
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