Immer wieder köstlich, der Uwe Steimle https://m.youtube.com/watch?v=908j9SGGnFY&t=122
Zäune haben ihre eigene Sprache. Die Botschaft jenes Zaunes, der mit massivem Betonsockel gerade am Dresdner Schloss aufgestellt wird, ist eine Geschichte der Abschottung und auch der Angst. Der Abschottung jener Minderheit der sieben reichsten Industriestaaten, deren Finanzminister sich ab dem 27. Mai in Dresden zu einem Gipfel treffen werden, gegenüber der armen Mehrheit dieses Planeten. Und der Angst, dass ihr Wohlstand bedroht sein könnte.
Die mächtigen Finanzminister haben Drängendes auf ihrer Tagesordnung: den Kampf gegen die Steuerflucht etwa, mit denen viele Wohlhabende die Gerechtigkeit in ihren Ländern massiv aushöhlen. Oder die Reform der Finanzmärkte, deren Auswüchse der Gier zur jüngsten Finanzkrise führten. Gut, dass all dies angegangen wird.
Nur drehen sich die sieben reichsten Industrieländer dabei im Kern nur um sich selbst. Die globale Ungleichheit an Wohlstand und Lebenschancen – dieser unfassbare Skandal – wird kaum angetastet. Ist er nicht auch eine Nummer zu groß, selbst für die G7?
Mit menschlichen Maßstäben gemessen: Ja, das ist er. Die Bibel aber misst anders. Für die Propheten Israels wie für Jesus ist Reichtum ein Geschenk Gottes, das wir teilen sollten – und das gerade dadurch noch größer wird. Das widerspricht der Logik des Überlebens und Eigennutzes jedes Einzelnen und ganzer Länder, keine Frage. Es ist eine Herausforderung, eine unbequeme und gar ärgerliche – für Finanzminister wie für jeden von uns.
Aber wenn sich sechs der sieben reichsten Industriestaaten auf christliche Wurzeln berufen, müssen sie sich dieser göttlichen Herausforderung stellen. Kein Zaun der Welt kann sie davor bewahren.
Britta schreibt:
29. Mai 2015, 8:51
Liebe Britta,
innerhalb der Logik eines bestimmten Systems sind einzelne Veränderungen unsinnig oder schädlich. Es ginge aber darum, anders zu leben – also ein anderes System zu wählen. Ich hatte das schon mal am Beispiel des Betriebssystems versucht. Wenn ich Windows nutzen will, muss ich all das akzeptieren, was damit zusammenhängt. Und da kann ich nicht viel machen – außer, dass ich manche Sachen nicht nutze. Ich kann aber auch ein anderes Betriebssystem wählen.
Gesellschaftlich ist das natürlich nicht so einfach. Deshalb ist es ja auch so schwer, sinnvolle Dinge umzusetzen.
Die Nutzung der Atomenergie ist ein Verbrechen! Ich empfehle noch einmal sehr herzlich von Hans Jonas "Das Prinzip Verantwortung". (Atomkraftwerke passen sich auch nicht besonders schön in die Landschaft ein. Und wir können die Folgen nicht abschätzen.)
All das, was Sie beschreiben, geht davon aus, dass wir so weiter machen könnten wie bisher. Und im Ergebnis – so habe ich die naive Erwartung von Herrn Schuster verstanden – werden alle Menschen auf der Welt in Glück und Wohlstand leben und ein eigenes Auto haben. Das wird scheitern! Und da sie schon den Beitrag eingestellt haben: Unser Wirtschaftssystem schafft die Flüchtlingsströme. Und da will ich jetzt gar nicht über die Interessen der Entwicklungspolitik reden und die Folgen, die daraus erwachsen.
Multikulti finde ich richtig gut. Da wir schon vom Kochen sprachen: Wenn ich an die Küche meiner Kindheit denke, bin ich für jeden multikulturellen Einschlag in der Deutschen Küche dankbar.
Und die Schulden sind eben wieder Teil des Systems – weil alle einen Helikopter brauchen, um nicht runterzufallen. Weil niemand mehr der Fänger im Roggen sein will.
Herzlich
Ihr Paul
Lieber Paul,
sind Sie, bin ich, sind wir in der Lage, maßgeblich zurückzudrehen? Zumal das ja nicht nur auf einzelnen Sektoren geht. Würden Sie in Kauf nehmen, daß Ihr Kind stirbt, da eben nicht mehr derart hochspezialisierte meidzinische Versorgung angeboten wird? Wöre es in Ordnung, wenn in kalten Wintern viele Menschen erfrieren oder bei Mißernten viele Menschen verhungern?
Übrigens, meine Mutter war eine excellente Köchin, ich habe mich in der Kindheit nie nach was anderem gesehnt. Heutzutage muß ich sagen, daß z.B. die eingedeutschte asiatische Küche wesentlich wohlschmeckender und bekömmlicher ist als z.B. in China vor Ort. Ich finde unsere Kultur richtig gut, und jetzt beobachte ich - fast komme ich mir wie ein lachender Dritter vor (wenns nicht so traurig wäre), wie die ehemaligen kalten Krieger sich propagandistisch belegen und dabei so manches zutage kommt, wo uns Gegenteiliges schon fast in die schuldbewußten Gene gepflanzt wurde. Bin gespannt, welche (kostenpflichtigen) Geschichtsrevisionen wir in den nächsten Jahren erleben werden. Haben Sie gelesen, daß die Amis zugegeben hatten, schon ab 1871 im Habsburgerreich Unruhen zwischen den verschiedenen Nationalitäten geschürt zu haben? Wo doch sonst jeder kluge Politiker dieses einzige funktionierende Multikultikonstrukt erhalten wollte, von 1815 bis 1871, weil die immense Bedeutung für den Frieden in Europa dadurch erkannt worden war
Warum muß meine Heimat zerstört werden durch uneingeschränkte Einwanderung archaischer Steinzeitkulturen, nur weil der große Bruder überall Krieg anzettelt? http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/politik... Lieber würde ich doch die Verwandtschaftsverhältnisse genauer überprüfen?! Selbst der gutwilligste muß doch langsam feststellen, daß die wachsende Ausländerkriminalität nicht vorrangig von denen ausgeht, die gerade Leib und aleben retten konnten, sondern von denen, die D. als Land, wo Milch und Honig (auch ohne geregelte Arbeit) fließen. Es lebe der Nationalstaat!
Wir könnten die von uns benötigten Rohstoffe auch im fairen Handel mit Rußland einkaufen und sollten, da wir dann eine gedeckte Währung haben, uns vom Wirtschaftswachstum um jeden Preis, das z.B. auch zum Fachkräftemangel führt (um neue Überschüsse, die für wertlose Dollars oder Target-2-Forderungen verschleudert werden, zu produzieren) verabschieden. Denn was bringts uns Exportweltmeisterschaft? Wir brauchen mehr Rohstoffe, wir brauchen mehr Arbeitskräfte, die Löhne müssen billigst sein, wir schaden unserer Umwelt... und kriegen dafür? wertlose Forderungen, ausländische " Fachkräfte", die das Sozialgefüge stören... Zusätzlich sind ja die meisten DAX-Konzerne schon längst für wertlose Dollars in der Hand der internationalen Finanzelite, der Mittelstand wird plattgemacht, wie die neuen Erbschaftssteuerregelungen zeigen....
Aber die schlimmsten Feinde sind eben die zufriedenen Sklaven...
Herzlich
Ihre Britta
Gert Flessing schreibt:
29. Mai 2015, 9:54
Lieber Herr Flessing,
bei den Billigwürsten geht es mir nur darum, deutlich zu machen, dass die wahren Kosten nicht auf dem Preisschild zu lesen sind – genau wie beim Atomstrom. Und wenn dann jemand ohne Ahnung sich so aufplustert wie der Beobachter, der ja von keinem Wahn bewegt wird, ist das ein wenig ärgerlich. Aber wie bemerkte Britta sinngemäß unter Britta sagt: 6. Juli 2013 um 06:33 so weise: Auf die Denkmäler kacken die Tauben.
Zu Atomstrom: Würden Sie es für angemessen halten, wenn mittels genetischer Veränderungen Menschen optimiert werden? Und wäre ein bewusstloser Klon als Ersatzteillager nicht eine großartige Sache? (Ich weiß nicht, ob das ein Fake ist: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/chirurg-canavero-will-kopf-tr... ). Und warum ist die Selektion von Embryonen denn schlimm? Dazu empfehle ich Ihnen den sehr sehenswerten Film Gattaca – und wenn Sie sich Descartes danebenlegen, ist das vielleicht hilfreich. Wäre das nicht eine schöne Herausforderung für Humangenetiker? Vielleicht gibt es Grenzen für uns Menschen, die wir besser nicht überschreiten sollten. Unsere technischen Möglichkeiten übersteigen heute schon unser ethisches Vermögen und unsere Einsicht in den Grund der Dinge.
Der Energiebedarf ist eine Folge unserer Lebensweise. Da wir die nicht ändern wollen – und ja bald alle Menschen ein E-Auto haben sollen, damit die Frauen nicht so oft schwanger werden – habe ich persönlich wenig Hoffnung in die Gattung Homo sapiens sapiens (Liebe Britta, Sie erinnern sich?).
Herzlich
Ihr Paul
Eigentlich sollte man ja einfach nur lächeln!
Aber wenn dann jemand ohne Ahnung sich so aufplustert wie ein sich mit Technik beschäftigender Philosoph, der ja vom Wahn der Allwissenheit bewegt wird, ist das schon ein wenig ärgerlich!
Britta schreibt:
29. Mai 2015, 10:19
Liebe Britta,
Diagnose und Therapie – da werden wir nicht zusammenkommen. Und noch einmal: Das System gibt es nur im Paket.
Darf ich Ihnen noch einmal das Buch "Das Leben als letzte Gelegenheit" von Marianne Gronemeyer empfehlen?
Herzlich
Ihr Paul
Nur leider, lieber Paul,
handelt es sich um einunddenselben Patienten. Da müssen wir wohl oder übel zusammen klarkommen. Aber wir haben einen Vorteil, wir kennen zumindest die Diagnose schon...
Danke für die Buchempfehlung, wann werde ich nur endlich Rentner....
Herzlich
Ihre Britta
P.S. Machen Sie sich wegen der Kopftransplantation nur keine Sorgen... Wenn ich mir überlege, wie schlecht (nämlich meist gar nicht) sich periphere Nerven erholen, dann schafft unsere Generation garantiert keine Regeneration eines kompletten Rückenmarkquerschnitts...
Ich denke, auch als Rentner sollte man sich genau ansehen, von wem man sich Bücher oder Filme empfehlen läßt!
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