Bischofswahl: Kirchenleitung schlägt zwei Kandidaten vor
Kirchenleitung bestimmt Plauener Superintendentin Ulrike Weyer und Oberlandeskirchenrat Tobias Bilz als Kandidaten für das Bischofsamt.
Knapp zwei Monate vor der Bischofswahl hat die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens eine Kandidatin und einen Kandidaten benannt. Es handelt sich um die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer (46) und den sächsischen Oberlandeskirchenrat Tobias Bilz (55), wie die Landeskirche am Freitag in Dresden mitteilte. Die Entscheidung sei in der Kirchenleitung mit großer Mehrheit gefallen. Auch die Landessynodalen dürfen noch Kandidaten benennen. Die Frist endet am 20. Januar.
Synodalpräsident Otto Guse, der als Vorsitzender der Findungskommission und stellvertretender Vorsitzender der Kirchenleitung das Findungsverfahren geleitet hat, sagte dazu: »Mit der heutigen Entscheidung, welche die Kirchenleitung mit großer Mehrheit getroffen hat, geben wir den Mitgliedern der Landessynode die Gelegenheit, in Kenntnis der Kandidatenvorschläge der Kirchenleitung zu prüfen, ob sie weitere Personen zur Wahl für das Bischofsamt in der sächsischen Landeskirche vorschlagen möchten. Transparenz und Fairness sind gerade in der aktuellen Situation unserer Landeskirche zentrale Maßstäbe für das Handeln aller kirchenleitenden Gremien.«
Die neue sächsische Bischöfin oder der neue Bischof soll auf einer Sondersynode vom 28. Februar bis 1. März in Dresden gewählt werden. Die Kandidaten stellen sich zuvor Anfang Februar bei öffentlichen Veranstaltungen in Dresden, Chemnitz und Leipzig vor. Der bisherige Landesbischof Carsten Rentzing (52) war Ende Oktober aus dem Amt ausgeschieden, nachdem antidemokratische Texte aus seiner Studienzeit bekanntgeworden waren. Er selbst hatte sein Amt am 11. Oktober zur Verfügung gestellt.
Der 55-jährige Bilz leitet seit Anfang 2019 im Landeskirchenamt das Dezernat für Kirchliche Werke und Einrichtungen, Seelsorge, Gemeindeaufbau und Medien. Der frühere Landesjugendpfarrer in Sachsen war schon bei der Bischofswahl 2015 angetreten. Er unterlag damals nur knapp dem Wahlsieger Carsten Rentzing. Bilz stammt aus Dornreichenbach bei Wurzen.
Weyer, 1973 in Dresden geboren, ist seit 2015 Superintendentin im Kirchenbezirk Plauen. Zuvor war sie elf Jahre lang Pfarrerin im Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz. In dieser Zeit absolvierte sie eine Seelsorgeausbildung zur Notfallseelsorge. Im vergangenen Jahr war Ulrike Weyer bereits Bischofskandidatin für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Bei der Bischofswahl Anfang Mai 2019 unterlag sie im dritten Wahlgang dem heutigen Amtsinhaber Friedrich Kramer.
Ex-Bischof Rentzing war zwischen 1989 und 1992 als Autor für die rechtskonservative Zeitschrift »Fragmente« tätig. Das sächsische Landeskirchenamt stufte die Texte als »elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich« ein. Seinem Rücktrittsgesuch hatte die Kirchenleitung am 21. Oktober zugestimmt.
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